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Verkehrsstaus: Auch schlechtes Fahrverhalten verursacht Staus

Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Verkehrsstaus in Deutschland einen neuen Rekordwert erreicht. Stauforscher nennen als Hauptfehler von Autofahrern, aus denen Staus resultieren, zu dichtes Auffahren, Lückenhüpfen…

Der ADAC zählte 2016 insgesamt rund 694.000 Staus nach 568.000 im Jahr zuvor. Das entspricht einem Plus von 20 Prozent. Aneinandergereiht würden sie damit zehnmal um den Globus reichen. Hauptgründe für diese Entwicklung sieht der Automobilclub darin, dass immer mehr Autos unterwegs sind und die Zahl der Baustellen steigt. Doch inzwischen wissen Experten, dass vielfach auch individuelles Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer Staus provoziert.

Stauforscher nennen als Hauptfehler von Autofahrern, aus denen Staus resultieren, zu dichtes Auffahren, Lückenhüpfen, Unkonzentriertheit am Steuer, falsches Verhalten beim Einfädeln nach dem „Reißverschluss“-Prinzip und Gaffen. Eine Ursache, warum Verkehrsstaus scheinbar aus dem Nichts entstehen können, ist demnach auch der sogenannte Schmetterlingseffekt. Durch dieses Fehlverhalten kann ein einzelner Autofahrer allein eine Kettenreaktion auslösen, die einen Stau verursacht.
Und das geht so:
Ein Auto bremst scharf, zum Beispiel wegen eines zu geringen Abstands zum Vordermann, und zwingt damit seinen Hintermann sowie alle darauf folgenden Fahrzeuge ebenfalls zu immer heftigeren Bremsmanövern. Wegen der verringerten Reaktionszeit müssen die Folgefahrzeuge dabei immer jeweils stärker bremsen als der Vordermann – bis der Verkehr schließlich zum Stillstand kommt.

Für scharfes Abbremsen von Autofahrern können auch unsinnige Spurwechsel bei dichtem Verkehr, die so genannten Lückenhüpfer, leichtsinnige Überholvorgänge oder Träumer am Steuer verantwortlich sein – letztere insbesondere, wenn sie erschreckt vom Verkehrsgeschehen „aufwachen“. Auch zu frühes Einfädeln bei einem Engpass, wodurch das Reißverschlussverfahren gestört wird, oder Gaffer können unnötige Bremsmanöver auslösen.

Deshalb empfehlen Verkehrsforscher, ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten sowie auf starkes Beschleunigen zu verzichten. Denn so lässt sich auch hartes Abbremsen vermeiden. Am besten schwimme man „wie in einem Fischschwarm“ im fließenden Verkehr mit, raten Experten. Unbedingt vermeiden sollten Fahrzeugführer demnach auch das „Kolonnenspringen“, nicht zuletzt deshalb, weil es Untersuchungen zufolge unterm Strich nichts bringt.

Verkehrsstaus sind nervig und belastend für die Betroffenen. Darüber hinaus sind sie teuer, betont das Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern. Zwar lässt sich der dadurch entstehende volkswirtschaftliche Schaden noch nicht allgemeingültig berechnen, doch Schätzungen zufolge soll er Jahr für Jahr in die Milliarden gehen. ampnet/jri


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