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Neue Verkehrszeichenerkennung: Der Porsche von heute kann auch vorlesen

Diese Frage konnte man nur bei Porsche gestellt werden: Funktioniert die neue Verkehrszeichenerkennung denn auch bei Tempo 300? Der Porsche-Experte gestand

nach Art des Wissenschaftlers zu, die Leistung des Systems könne mit höheren Geschwindigkeiten abnehmen. Unter regulären Bedingungen gebe es aber keine Einschränkungen. Außerdem würde das System sich dann immer noch der Navigations-Daten bedienen und die richtigen Verkehrsschilder anzeigen. Es ging jetzt in Stuttgart bei Porsche aber nicht nur um die Verkehrszeichenerkennung, sondern auch um den Fernlichtassistenten und die Erweiterung des Porsche Communication Management (PCM) für Internet, Apps und Sprachsteuerung.

Für die bisherige Zurückhaltung des Sportwagenbauers bei so manchem Fahrerassistenzsystem hatte der Experte auch eine Erklärung: „Wir wollen diese Assistenzsysteme bringen, wenn sie einen hohen Reifegrad haben“, sagte er und fügte hinzu, wenn Porsche ein System bringe, dann setze das Unternehmen auf der zweiten oder dritten Generation auf. Das zeigt sich auch bei der Verkehrszeichenerkennung. Das neue System „liest“ viele Zeichen und außerdem ein breites Spektrum an Zusatzschildern. Außerdem ist es in der Lage zu entscheiden, ob das erkannte Schild für den Fahrer wirklich wichtig ist. So zeigt es eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Ausfädelspur einer Straße erst dann an, wenn klar ist, dass der Fahrer tatsächlich abbiegen will.

Die Kamera im Sockel des Innenspiegels kann noch mehr. In Kombination mit Radarsensoren soll sie später auch die Spurhaltung ermöglichen. Im ersten Schritt ist sie aber erst einmal dafür zuständig, das Fernlicht zu schalten. In „nicht allzu ferner Zeit“ soll der Fernlichtassistent auch bei Porsche zu adaptiven Scheinwerfern führen, die nicht nur auf- und abblenden, sowie die Kamera fahrende Autos entdeckt. Adaptive Scheinwerfer passen die Leuchtweite so an, dass der vorausfahrende und der entgegenkommenden Verkehr nicht geblendet wird, der Fahrer aber optimale Sicht hat.

Einen deutlichen Schritt weiter zeigt sich Porsche bei der Integration ins Internet. Man kann jetzt E-Mails empfangen und sich vorlesen lassen. Das funktioniert, wenn das PCM mit einem Smartphone über Bluetooth verbunden wird. Die neue kostenlose „Aha Radio App“-Option öffnet den Zugriff auf mehr als 21 500 Radioprogramme und 1100 Podcasts, außerdem zu Facebook und Twitter, Verkehrsmeldungen in Echtzeit (TCM Pro) und News feeds. Sie gibt auch Restaurant-Empfehungen und ermöglicht die POI-Suche über Google. Das Ziel kann in die Navi übernommen werden.

Porsche legt sich nicht fest. Als Smartphones können sowohl iPhones als auch Android-Mobiltelefone eingebunden werden. Musikfreunde wird freuen, dass Porsche den Speicherplatz an Bord so weit aufgestockt hat, dass jetzt über die USB-Schnittstelle bis zu 5000 Musiktitel (maximal 40 Gigabite) geladen werden können. In Zusammenarbeit mit Aha Radio kann der Porsche-Fahrer seinem Infotainment sogar beibringen, welche Art von Musik er bevorzugt. Auf Wunsch kann das PCM um einen Empfänger für terrestrische Digitalradio-Sender ergänzt werden. Das PCM empfängt dann Programme in den Standards DAB, DAB+ und DMB.

Das PCM bietet noch einige Weiterentwicklungen, zum Beispiel eine verbesserte Spracheingabe. Bei der Eingabe eines Ziels für die Navigation können jetzt Ort, Straße und Hausnummer in einem Satz genannt werden. Außerdem wurde die Funktionalität der Universellen Audio Schnittstelle so erweitert, dass Podcasts und Hörbücher im PCM direkt anwähl- und abspielbar sind. Auch die Cover-Art kann man sich auf dem Touchscreen anzeigen lassen.

Das bisher zweistufige Multimedia-Angebot aus CDR und PCM wird erstmalig für den Cayenne um die neue Option Audiosystem CDR-Plus ergänzt. Das System basiert auf dem PCM, bietet eine Gesamtleistung von 235 Watt, die elf Lautsprecher des PCM-Systems, einen Sieben-Zoll-TFT-Touchscree und ein Radio mit analogem und digitalem Doppeltuner. Mit dem CDR-Plus sind weitere Optionen wie das Telefonmodul, der DVD-Wechsler oder die Rückfahrkamera kombinierbar.

Wie geht’s bei Porsche weiter? Beim nächsten Modellwechsel werden wir vermutlich die gleitende Leuchtweitenregelung bei den Scheinwerfern und den Spurhalteassistenten sehen. In einem weiteren Schritt wird die Notbremsfunktion folgen. Sogar vom teilautonomen Fahren war jetzt die Rede. Bis dahin dürfte aber gerade bei Porsche noch viel Zeit vergehen. Wie sagte der Experte? „Wir wollen nicht die ersten sein, die den Fahrer von der Fahraufgabe entbinden.“ ampnet/Sm


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