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Neuartiges Assistenzsystem: Lichtspot verringert nächtliche Unfallgefahr

Bei Nacht sehen Autofahrer Fußgänger, Radfahrer und Tiere neben der Straße oder am Straßenrand oft zu spät. Diese Gefahr soll durch ein neuartiges Assistenzsystem, das

am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt wurde, verringert werden. Mit einem LED-Lichtspot werden dabei alle Lebewesen frühzeitig angeleuchtet, die eine mögliche Unfallgefahr darstellen.
Das direkte Sichtbarmachen der beweglichen Gefahrenquellen unterscheidet das System von den bereits im Handel befindlichen, bei denen die – ebenfalls via Infrarotkamera – erfassten Lebewesen auf einem Monitor abgebildet werden. Diese Lösung, erläutert Marko H. Hörter vom KIT-Institut für Mess- und Regeltechnik, habe einen Nachteil: Der Blick aufs Display lenke ab und dies kostet wertvolle Reaktionszeit.
Bei der KIT-Entwicklung wird der Erkennungs- und Markierungsprozess von der in die Motorhaube des Versuchsautos eingebauten Wärmebildkamera gestartet. Sie liefert die Daten-Basis, die mit einer enormen Rechenleistung aufbereitet wird. „Während der Fahrt muss eine riesige Datenmenge schnellstmöglich analysiert werden“, erklärt Hörter. Ein Computer, der in weniger als 40 Millisekunden jedes einzelne Bild der Infrarotkamera untersucht, kann dabei Warmblütler von anderen Objekten unterscheiden. Zudem soll er die reale Position, Geschwindigkeit und Richtung der erfassten Verkehrsteilnehmer und Tiere ermitteln können. Kommt der Rechner zum Ergebnis, dass die Gefahr einer Kollision besteht, aktiviert er das Lichtsystem, das mit einem Spot die im Dunkeln verborgene Gefahrenquelle mit blinkendem, blau-weißem Licht sichtbar macht.
Mit Hilfe beheizbarer Reh- und Personenfiguren am Straßenrand wurde bei Versuchen die Wahrnehmungszeit sowie die daraus resultierende Entfernung zum angeleuchteten Objekt mit und ohne Fahrerassistenzsystem ermittelt und verglichen. Das Ergebnis: Mit markierendem Licht erkannten die Fahrer die Gefahren im Schnitt 35 bis 40 Meter früher; damit hatten sie zwei bis drei Sekunden mehr Zeit zum Reagieren. gfm/mid Bildquelle: Markus Breig


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