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Maßnahmen und Aktionen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit

Innenminister Joachim Herrmann stellte im Rahmen einer Pressekonferenz die Maßnahmen und Aktionen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Jahr 2008 vor.

Dabei bildete er folgende Schwerpunkte:
– Bekämpfung von Alkohol im Straßenverkehr
– Maßnahmen gegen überhöhte Geschwindigkeit
– Mehr Sicherheit für junge Fahranfänger
– Förderung der Schulwegsicherheit
– Förderung der Insassensicherung
– Erhöhung der Verkehrssicherheit für Motorradfahrer
– Bauliche Verbesserungen im Straßennetz.

„Wir werden auch vor dem Hintergrund der aktuellen Verkehrsunfallstatistik die Verkehrssicherheitsarbeit konsequent und verstärkt weiterführen“, stellte Herrmann heraus. Insgesamt haben sich im Jahr 2007 rund 345.000 Verkehrsunfälle ereignet. Das sind drei Prozent mehr als 2006. Die Zahl der Verletzten stieg um 0,8 Prozent an. Es kamen 995 Menschen ums Leben. Darunter waren 541 PKW-Insassen, 174 Motorradfahrer, 83 Radfahrer und 118 Fußgänger.

Bekämpfung von Alkohol im Straßenverkehr Die Polizei wird 2008 verstärkt Alkoholkontrollen durchführen. Ein neu gestalteter Aufkleber „Stark im Leben – ohne Alkohol und Drogen“ auf den Streifenwagen sowie ein Flyer sollen auf diese Hauptunfallursache aufmerksam machen. Ein Foto ist im Internet unter http://www.stmi.bayern.de ab 17.00 Uhr abrufbar.

Maßnahmen gegen überhöhte Geschwindigkeit „Ein weiterer Schwerpunkt bei der Verkehrsüberwachung ist die Geschwindigkeitskontrolle, die wir verstärkt mit Anhaltungen verbinden wollen“, so Herrmann. Der Verkehrkehrsteilnehmer soll dabei unmittelbar vor Ort mit dem Verstoß konfrontiert werden. „Raser und Drängler müssen mit empfindlichen Bußgeldern rechnen“, unterstrich Herrmann.

Mehr Sicherheit für junge Fahranfänger
Das Projekt „Ernstnehmende Verkehrssicherheitsarbeit (EVA)“ und die Aktion „Könner durch Er-Fahrung“ werden verstärkt weitergeführt. Der Modellversuch „Begleitetes Fahren mit 17“ wird bereits von etwa jedem dritten Fahranfänger angenommen. „Das Fahren mit Begleitung ist ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Fahrsicherheit. Wir wollen daher noch mehr Fahranfänger dafür gewinnen“, so Herrmann.

Förderung der Schulwegsicherheit
Mit der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ wird auch 2008 insbesondere zur Zeit der Schuleinschreibung und zum ersten Schultag verstärkt die besondere Rücksichtnahme auf die Schulkinder eingefordert. Zudem wird die Gewinnung weiterer Schulweghelfer mit Nachdruck betrieben.

Förderung der Insassensicherung
Die Polizei wird bei ihren Verkehrskontrollen verstärkt darauf achten, dass die Erwachsenen im Auto angegurtet und die Kinder genügend gesichert sind.

Erhöhung der Verkehrssicherheit für Motorradfahrer Die Polizei wird die intensive Überwachung besonders unfallträchtiger Motorradstrecken konsequent fortsetzen. Auch im präventiven Bereich sollen möglichst viele Kradfahrer erreicht werden. „Dazu führen wir am Sonntag, den 27. April 2008, erneut unsere inzwischen bestens bekannte Sternfahrt „Ankommen statt Umkommen“ mit vorausgehender Fahrsicherheitswoche zum Start der diesjährigen Motorradsaison durch“, teilte Herrmann mit.

Bauliche Verbesserungen im Straßennetz
Einen besonderen Schwerpunkt bildet die „Gebaute Verkehrssicherheit“ Das Programm „Sichere Landstraße“ sieht zur Verbesserung von unfallträchtigen Strecken bis 2012 eine Investitionssumme von 160 Millionen Euro im Bereich der Bundes- und Staatsstraßen für die Umsetzung von insgesamt 520 Abhilfemaßnahmen vor. Allein im Jahr 2008 sind rund 120 Maßnahmen mit Kosten von 40 Millionen Euro geplant.

Die Verkehrssicherheitsaktion „Sicher und Fair im Straßenverkehr“ setzt speziell bei den schwächeren und gefährdeten Verkehrsteilnehmern wie Kinder, junge Fahranfänger und ältere Menschen an. Unter den Verkehrstoten waren 15 Kinder zu beklagen, neun davon als Mitfahrer in Fahrzeugen. Drei der getöteten Kinder waren nicht oder nicht ordnungsgemäß durch Rückhaltesysteme gesichert. Auch die Fahranfänger bilden wie in den Vorjahren einen auffälligen Schwerpunkt in der Unfallstatistik. Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen macht etwa acht Prozent der bayerischen Bevölkerung aus, ist jedoch auch 2007 mit über 15 Prozent an Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden deutlich überproportional beteiligt.

„Die 995 Verkehrstoten des Jahres 2007 bedeuten zwar statistisch die drittniedrigste Zahl seit Einführung der bayernweiten Verkehrsunfallstatistik im Jahre 1953. Gegenüber 2006, wo wir mit 911 Verkehrstoten einen besonders niedrigen Wert registrieren konnten, ergibt sich aber eine deutliche Steigerung. Dabei ist nicht die Zahl der Unfälle gravierend gestiegen, vielmehr hat die Schwere der Unfallfolgen erheblich zugenommen. Besonders fiel auf, dass öfter als im Vorjahr bei einem Unfall zwei und mehr Personen getötet wurden“, teilte Herrmann mit. 1034 Alkoholunfälle mit schweren Personenschaden bedeuten gegenüber 2006 eine Steigerung um über fünf Prozent. 117 Personen wurden bei Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss getötet. Nicht angepasste Geschwindigkeit war auch 2007 wieder eine Hauptunfallursache, durch die es zu rund 2.600 Unfällen mit schwerem Personenschaden kam. Die Unfallbeteiligung von Kradfahrern lag um 2,8 Prozent höher als im Vorjahr. Dabei machte die Gruppe der 35- bis 54-Jährigen fast die Hälfte aller getöteten Motorradfahrer aus. Von allen Verkehrsunfällen mit Personenschaden ereigneten sich 60 Prozent im innerörtlichen Bereich und 40 Prozent außerorts. Unabhängig von der prozentualen Verteilung sind die Verkehrsteilnehmer jedoch im außerörtlichen Bereich deutlich höher gefährdet. So starben von den 995 Unfallopfern knapp 20 Prozent innerorts und über 80 Prozent außerorts. 115 Menschen kamen auf Autobahnen ums Leben, obwohl auf Autobahnen 50 Prozent der Fahrleistung erbracht wird. Mehr als die Hälfte der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich auf Landstraßen. Die Teilnehmer des Begleiteten Fahrens ab 17 waren selten in schwere Unfälle verwickelt. Kein einziger tödlicher Verkehrsunfall wurde unter Begleitung verursacht.


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