ADAC Crash-Test: Risiko Rücksitz

Wer im Auto hinten Platz nimmt, sitzt im Falle eines Unfalls nicht gerade auf der Sonnenseite. Laut einem aktuellen Crash-Test des ADAC tragen Mitfahrer auf den Rücksitzen ein hohes Risiko, schwerer

verletzt zu werden als Fahrer und Beifahrer.
Der Grund: Die Sicherheitsausstattung auf der Rückbank ist laut den Testern in den meisten Autos unzureichend. Bei vielen Fahrzeugen gibt es auf den Rücksitzen nur einfache Gurtsysteme und unpassende Kopfstützen – die Insassen sind nicht genügend geschützt und können bei einem Unfall schweren Schaden nehmen. Die Lösung ist technisch nicht aufwendig: Mit einem Gurtstraffer bleibt der Gurt an der richtigen Stelle und durch einen Gurtkraftbegrenzer wird der Insasse beim Aufprall weicher abgefangen. Der starke Druck auf die Brust, der zu schweren Verletzungen führen kann, lässt sich damit sogar halbieren.
Untersucht hat der Autoclub das unterschiedliche Verletzungsrisiko zwischen Frontpassagieren und Heckinsassen sowie die Sicherheit der verschiedenen Gurte und Kopfstützen. Fazit: Moderne Fahrzeuge tun durch die Kombination von Airbags und optimierten Gurtsystemen zwar viel für die Sicherheit der Frontpassagiere, für den Schutz der Heckpassagiere gibt es jedoch dringenden Nachholbedarf. Zwar schnallen sich laut einer aktuellen Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) inzwischen fast 97 Prozent der Fondpassagiere an. Doch auf den hinteren Reihen gibt es neben Kopfairbags für den Seitenaufprall oft nur den einfachen Gurt als Lebensretter. Zudem lassen die Kopfstützen in der zweiten oder dritten Sitzreihe häufig zu wünschen übrig. Bei vielen Pkw ist der Abstand zum Hinterkopf viel zu groß, für größere Personen reicht oft die Höhenverstellmöglichkeit nicht aus. Das macht einen Heckaufprall für sie viel gefährlicher. mah/mid Bildquelle: ADAC