Das Jahr 2010 bedeutet für alle Autofahrer auch die Beachtung neuer Verkehrsregeln. Hier die Top 10 der wichtigsten Änderungen:
In diesem Jahr sind es nicht besonders viele, doch einige haben es in sich. Wir haben hier die wichtigsten zusammen mit den Experten des ADAC für unsere Leser zusammengestellt.
1. Umweltzonen
Eine Verschärfung der Einfahrtverbote wird es zukünftig in verschiedenen Umweltzonen geben. In Berlin und Hannover dürfen dann beispielsweise nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette durch den Sperrbezirk fahren, mit rotem und gelbem sowie ohne Aufkleber ist die Einfahrt ab sofort verboten. Außerdem richten weitere Städte – unter anderem auch Bonn, Heidelberg und Freiburg – eine örtliche Umweltzone ein. Viele Experten sehen dies allerdings als unangebracht an, denn Umweltzonen verbessern die Luft in Städten kaum. Das belegte auch der ADAC durch eine Studie. Kein Wunder, denn der Pkw-Verkehr emittiert nur fünf Prozent der Feinstaubbelastung. Effektiver für eine dauerhafte Luftverbesserung ist z.B. die Verbesserung des Verkehrsflusses mit so genannten „Grünen Wellen“: Sie erzeugen 25 Prozent weniger Feinstaubpartikel und 50 Prozent weniger Stickoxide. Die Umweltzonen verursachen zudem einen gigantischen Verwaltungsaufwand und immense Kosten. Das Geld dafür fehlt dann an anderer Stelle.
2. Wegfall der AU-Plakette
Zum 1. Januar 2010 ist die Abgasuntersuchung künftig Bestandteil der Hauptuntersuchung. Seit dem Jahreswechsel gibt es keine so genannte AU-Plakette mehr. Der sechseckige Sticker wird beim nächsten Prüftermin entfernt und entfällt ersatzlos. Denn die Abgasuntersuchung ist künftig immer Bestandteil der Hauptuntersuchung (HU). Die HU-Plakette am hinteren Kennzeichen signalisiert dann, dass sowohl die Haupt- als auch die Abgasuntersuchung bestanden wurde. Weiße Blanko-Aufkleber verdecken mögliche Beschädigungen am vorderen Kennzeichen.
3. Umzug wird erleichtert
Die Kennzeichenmitnahme nach Umzug wird zukünftig erleichtert.
4. Online-Fahrzeug-Zulassung
Diese praktische Möglichkeit wird in einzelnen Ländern getestet – unter anderem in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Ein Besuch beim örtlichen Straßenverkehrsamt ist dann nicht mehr erforderlich. Setzt sich die vorerst probeweise Online-Fahrzeugzulassung durch, wird sie wohl bundesweit eingeführt.
5. „Begleitetes Fahren“
Ende 2010 kommen das so genannte „begleitete Fahren“ für 17-Jährige sowie die freiwillige zweistufige Fahrausbildung auf den Prüfstand. Der Bund und die Länder müssen dann entscheiden, ob das als Modellversuch gestartete Projekt zur dauerhaften Alternative wird. Angesichts der überwiegend positiven Rückmeldung scheint dies jedoch sehr wahrscheinlich. Doch Auslandsfahrten sind mit dem vorläufigen U18-Führerschein wohl weiterhin ausgeschlossen.
6. Punktesystem
Eine Reform des Punktesystems ist geplant, allerdings erst für Ende 2010.
7. Wohnmobile
Für Wohnmobile mit einem Gewicht zwischen 3,5 Tonnen und 7,5 Tonnen gilt auf unseren Autobahnen weiterhein eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Die bis 2009 befristete Ausnahmereglung wurde auf unbestimmte Zeit verlängert. Die schweren Reisemobile müssen sich trotz massiver Kritik auch weiterhin an das Lkw-Überholverbot halten.
8. Autokauf
Wer über einen Autokauf nachdenkt, profitiert im kommenden Jahr gleich mehrfach. Experten rechnen damit, dass die Fahrzeughersteller und Autohäuser im neuen Jahr mit hohen Rabatten locken werden, um den Absatzrückgang nach der ausgelaufenen Abwrackprämie zu kompensieren. Bis zum Jahresende 2010 sind zudem Käufer von Autos, die den Schadstoffnormen Euro 5 oder Euro 6 entsprechen, von der Kfz-Steuer befreit.
9. Knöllchen aus dem Ausland
Mit der Eintreibung nicht bezahlter Urlaubsknöllchen wird es allmählich ernst. Die Rückkehr nach Deutschland schützt nicht mehr. Voraussichtlich ab dem 1. Oktober sollen alle EU-Bußgelder ab 70 Euro auch in Deutschland vollstreckt werden. Je nach Land können davon auch bis zu zwei Jahre alte Strafzettel betroffen sein. Bereits jetzt dürfen Knöllchen aus einzelnen Ländern (Österreich) in Deutschland mit hohem Kostenaufwand eingetrieben werden.
10. Maut-Gebühren
Die Pkw-Mautvignetten für Österreich, Tschechien und slowakische Republik werden teurer. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zahlen statt Vignette eine streckenabhängige Maut. Die wird mit Hilfe eines speziellen Erhebungsgeräts im Fahrzeug berechnet. In Österreich wird die Maut für diese Fahrzeuge zusätzlich nach ihrem Schadstoffausstoß gestaffelt. Die Jahresvignette in Österreich kostet laut ADAC 76,20 Euro statt 73,80 Euro. In Tschechien werden nun 1.200 Kronen (umgerechnet rund 47 Euro) statt 1.000 Kronen für die Pkw-Jahresvignette fällig. djd/Dethleffs/iPr
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.