Rund 25 Prozent aller Autounfälle sind als Mehrfachkollisionen einzustufen. Dabei wird ein Fahrzeug nach dem ersten Crash in einenweiteren Zusammenprall verwickelt, wie die Analysedatenbank des
ADAC zeigt. Mit der sogenannten Multikollisionsbremse können diese Gefahren entschärft werden. Die daraus folgende Vermeidung von Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern, Radfahrern, anderen Pkw sowie Schildern, Pfeilern und Leitplanken kann viele Leben retten, wie entsprechende Versuche gezeigt haben.
Durch die intelligente Vernetzung von Airbag- und ESP-Steuergerät kann das Airbagsystem einen Unfall, dessen Schwere das Auslösen der Rückhaltesysteme erfordert, erkennen. Dabei sendet es nicht nur den Impuls zur Aktivierung des Airbags und zum Straffen der Gurte, sondern auch ein Signal an das ESP-Steuergerät. Dort wird der Aufbau des Bremsdrucks und das Abbremsen des Fahrzeugs verantwortet. Die Vernetzung sorgt für einen schnelleren Stillstand des verunfallten Autos. Im neuen Golf VII werden die Datenleitungen für die Kommunikation von Airbag und ESP bereits genutzt. Der finanzielle und technische Aufwand ist nicht hoch, weshalb der ADAC jetzt die serienmäßige Ausrüstung aller Neufahrzeuge mit dieser Technik fordert.
Bei Crash-Tests mit und ohne Multikollisionsbremse kommt das Testfahrzeug mit dieser Technik rund 20 Meter nach dem ersten Zusammenstoß mit einem anderen Auto zum Stehen. Ohne sie fährt das Auto nach dem ersten, bei 60 km/h erfolgten Crash noch 30 Meter weiter und prallt mit einer Restgeschwindigkeit von 25 km/h gegen ein weiteres Hindernis. Dieser Zweitcrash gilt als besonders gefährlich, weil Rückhaltesysteme wie Gurtstraffer und Airbags meist schon beim ersten Aufprall aktiviert wurden und damit ein wesentlicher Schutz aufgebraucht ist. Zudem verliert der Fahrer nach dem ersten Aufprall oft die Kontrolle über sein Auto. ld/mid
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