Der AvD weist darauf hin, dass die meisten Unfälle nach wie vor auf den Landstraßen passieren und dort zwei von drei Verkehrsopfern zu beklagen sind.
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) begrüßt die neueste Entwicklung der Verkehrsunfallbilanz, die erneut einen Rückgang der Zahl der Verkehrstoten und Verletzten aufweist. Dennoch sind weitere Anstrengungen und Maßnahmen nötig, um die Verkehrssicherheit kontinuierlich zu verbessern. Jeder einzelne ist gefragt, Verantwortung zu übernehmen und durch rücksichtsvolles und vorausschauendes Verhalten auf den Straßen das Unfallrisiko zu reduzieren. Wie das Statistische Bundesamt am Vormittag mitteilte, sind im abgelaufenen Jahr 2009 auf deutschen Straßen 4160 Menschen ums Leben gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl der Verkehrstoten somit um 7,1 Prozent reduziert werden und es wurde der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung 1950 erreicht. Allerdings ist die Zahl der Unfälle leicht gestiegen, um 0,5 Prozent auf 2,3 Millionen.
Die Infrastruktur sollte entsprechend verbessert und gezielt ausgebaut werden, Unfallschwerpunkte müssen schnellstmöglich entschärft werden. Ziel aller Verkehrsplaner und Verwaltungen muss sein, die Landstraßen selbsterklärend, übersichtlich und funktional zu gestalten. Nach Ansicht des AvD sollte geprüft werden, ob unfallträchtige Kreuzungen nicht verstärkt durch Kreisverkehre ersetzt werden können. Eine weitere Präventionsmaßnahme ist, am Fahrbahnrand auf profilierte Markierungen zu setzen, die akustisch und mit Rütteleffekt warnen. Auch im Rahmen der kommunalen Verkehrsplanung kann einiges getan werden. Innerorts sollten beispielsweise mehr sichere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger geschaffen und auch das Zusammenspiel von Fahrrad- & Autoverkehr verbessert werden.
Darüber hinaus appelliert der AvD, beim Autokauf auf Sicherheitsfeatures zu achten. Denn Verkehrssicherheit besteht immer aus dem Dreiklang „Mensch – Infrastruktur – Technik“. Die Automobilindustrie hat die Sicherheits- und Fahrassistenzsysteme in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. Dennoch waren 2008 beispielsweise erst 36 Prozent des deutschen Fahrzeugbestandes mit der „Anti-Schleuder-Technik“ ESP ausgestattet. Ein Anteil, der nach Ansicht des AvD deutlich erhöht werden sollte. Denn nach Berechnungen der Unfallforschung der Versicherer könnten pro Jahr etwa 37.000 Unfälle mit Verletzten und 1100 Unfälle mit Getöteten in Deutschland vermieden oder zumindest ihre Folgen abgeschwächt werden, wenn alle Autos ESP serienmäßig mit an Bord hätten. Auch im Neuwagenbereich gibt es noch einiges zu tun. Sorgenkinder sind die Kleinst- und Kleinwagenmodelle. In diesen beiden Segmenten waren 2008 weniger als 40 Prozent der Neufahrzeuge mit ESP ausgestattet. Verpflichtend müssen Neufahrzeuge EU-weit erst ab 2014 ESP an Bord haben.
Albrecht Trautzburg unter 0 69 / 66 06-261 und
Sabine Götz unter 069 / 6606-264 gerne zur Verfügung.
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