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Baustellen-Rekord seit fünf Jahren ungebrochen

Der im August 2009 aufgestellte Rekord mit rund 500 Autobahnbaustellen ist bis heute ungebrochen.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte zwar an, mehr Mittel in die Sanierung der Fahrbahnen stecken zu wollen. Tatsächlich hinkt er aber seinen Vorsätzen hinterher, kritisierte jetzt der ACE Auto Club Europa in Stuttgart. Demnach wird unter der Generalregie des Bundesverkehrsministeriums gegenwärtig zwar an insgesamt 356 Stellen und auf einer Strecke von zusammengenommen 1.130,8 Kilometer Autobahnen gebaggert, asphaltiert und gewalzt. Doch um den Allzeitrekord zu brechen, müsste Dobrindt um mehr als 142 Baustellen zulegen, hat der ACE mit Hilfe von Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ausgerechnet.

Der Allzeitbaustellenrekord reicht nach Angaben des ACE in die Zeit der 2009 zu Ende gegangenen Großen Koalition zurück. Der damalige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte vor allem zwecks Fahrbahnsanierung seinerzeit (August 2009) auf insgesamt 2.158 Streckenkilometer knapp 500 Autobahnbaustellen (genau 498) unter sich. Davon erfasst waren mehr als 7 Prozent des gegenwärtig insgesamt 12.854 Kilometer langen Autobahnnetzes in Deutschland.

Finanziert wurde die Straßensanierungsoffensive im Sommer 2009 unter anderem durch ein vom damaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) aufgelegtes Konjunkturprogramm, das die Folgen der in dieser Zeit grassierenden Banken- und Finanzkrise abfedern sollte. Heute sind nach Berechnungen des ACE lediglich knapp 3,4 Prozent des Streckennetzes mit Baustelle belegt.

1.655 baufällige Brücken bedrohen Verkehrssicherheit
Laut ACE befinden sich von den insgesamt 11.034 Autobahnbrücken 1.655 Bauwerke in ungenügendem, das heißt in einem mehr oder weniger baufälligen Zustand, zitierte der ACE aus offiziellen Einschätzungen des Bundesverkehrsministeriums. Derzeit werden aber nur 51 Autobahnbrücken saniert, das sind gerade mal 3,08 Prozent aller beschädigten Autobahnbrücken.

Um die Bauten verkehrssicher in Stand zu setzen, müssten nach Angaben des ACE mehrere Milliarden Euro investiert werden. Bundesverkehrsminister Dobrindt will im Rahmen eines speziellen Brücken-Modernisierungsprogramms in den nächsten drei Jahren insgesamt aber nicht mehr als eine Milliarde Euro bereitstellen. Diese Mittel verteilen sich auf insgesamt 39.106 Bundesfernstraßenbrücken, von denen 15 Prozent als sanierungsbedürftig ausgewiesen sind.

Der ACE macht darauf aufmerksam, dass aufgrund von Rissen in Brückenpfeilern jüngst schon mehrere Autobahnbrücken für schwerere Lkw gesperrt werden mussten. Der Club fordert, dass das Straßentransportgewerbe durch eine fahrzeug- und streckenbezogene Erweiterung der Lkw-Maut stärker als bisher an den Kosten der Sanierung beteiligt wird. Ein 40 Tonnen schwerer Lkw verursache schließlich so starke Straßenschäden wie rund 40.000 Pkw.

Unter Berufung auf Berechnungen von Ex-Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) bezifferte der ACE den Wertverlust der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland auf täglich 13 Millionen Euro, Tendenz steigend. Als Grund dafür führt der Club die seit vielen Jahren ausbleibenden erforderlichen Instandhaltungsinvestitionen an. ace-online.de


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