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Frühzeitige Warnmeldungen – Mobilfunklösungen

Droht hinter der nächsten Autobahnkurve ein Stau? Ist der nächste Streckenabschnitt vereist?

Ericsson forscht an Mobilfunklösungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Frühzeitige Warnmeldungen im Fahrzeugcockpit könnten viele gefährliche Verkehrssituationen entschärfen. Wie sich dieser Sicherheitsgewinn für Autofahrer künftig realisieren ließe, haben Live-Demonstrationen des Forschungsprojektes „Cooperative Cars“ gezeigt, die am 15. Mai in München stattfanden. Das im Rahmen der Forschungsinitiative „Aktiv“ durchgeführte Projekt stand unter der Leitung von Ericsson.

Gegenstand des Forschungsprojekts „Cooperative Cars“ ist die Nutzung von modernen Mobilfunknetzen für kooperative Fahrzeuganwendungen. Diese sollen eine optimale Abstimmung zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern und den jeweiligen Umgebungsbedingungen ermöglichen. Dabei tauschen die verschiedenen Fahrzeuge automatisiert sicherheitsrelevante Informationen über Mobilfunk aus. So wird es möglich, den Verkehr auf den Straßen wesentlich sicherer, effizienter und flüssiger zu gestalten.

Bei den Vorführungen auf dem MAN-Testgelände in München zeigte sich eindrucksvoll, welche Sicherheitsvorteile es bringt, wenn Verkehrsteilnehmer rechtzeitig auf kritische Verkehrssituationen aufmerksam gemacht werden. Unter realitätsnahen Bedingungen wurde sicherheitsrelevante beziehungsweise den Verkehrsfluss hemmende Alltagsszenarien simuliert. Dabei kamen speziell ausgestattete Fahrzeuge von Daimler, MAN und Volkswagen zum Einsatz, die zum Empfang und Versand der Signale mit entsprechender Hard- und Software ausgerüstet waren.

Die Anzeige der automatischen Warnmeldungen erfolgte über Displayanzeigen im Fahrzeugcockpit, wobei zum Empfang aber auch handelsübliche Handys oder Navigationsgeräte verwendet werden können. Die Informationsübermittlung erfolgte über Ericsson-Technologie im Mobilfunknetz von Vodafone. Das System präsentiert dem Fahrer relevante Informationen in Echtzeit, sodass er auf potentielle Gefahrensituation sehr schnell reagieren kann. Vor Ort war zudem eine Verkehrsüberwachungszentrale aufgebaut.

Eines der wichtigsten Ziele des Projektes war es, die Eignung heutiger Mobilfunksysteme für entsprechende Fahrzeuganwendungen zu untersuchen. Dabei ging es insbesondere um eine ausreichende Leistungsfähigkeit der Netze. Die technische Basis bei den Versuchen bildeten Mobilfunknetze der 3. Generation (UMTS/HSPA). Zudem wurde die getestete Lösung so ausgelegt, dass sie auch in EDGE-und den kommenden LTE-Netzen eingesetzt werden kann.

Ziel des Forschungsprojekts war es allerdings nicht nur, die technische Machbarkeit nachzuweisen. Es wurden außerdem umfassende Markteinführungsstudien durchgeführt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die erarbeitete Lösung zur schrittweisen Einführung geeignet ist, also auch Bestandsfahrzeuge nicht ausschließt. Deshalb ist es ist für einen flächendeckenden Start der Anwendungen nicht unbedingt erforderlich, dass alle Fahrzeuge mit entsprechenden Lösungen ausgerüstet sind.

Guido Gehlen, Projektleiter Cooperative Cars und Senior Research Engineer bei Ericsson: „Die Ergebnisse unserer Forschungsarbeiten haben nicht nur gezeigt, dass moderne Mobilfunknetze für den Einsatz dieser Sicherheitsanwendungen geeignet sind. Wir konnten zudem aufzeigen, dass diese Lösungen wirtschaftlich zu betreiben sind und volkswirtschaftliche Kosten von ca. 500 Millionen Euro pro Jahr (in Deutschland) einsparen können. Da zum Austausch der Informationen moderne Mobilfunknetze verwendet werden, sind größere Investitionen in eine separate Infrastruktur nicht erforderlich.“

Carsten Ahrens, Geschäftsführer Ericsson in Deutschland: „Mobiles Breitband muss flächendeckend verfügbar sein – dann nutzt es nicht nur dem Verbraucher als Internet-Zugang, sondern eröffnet auch völlig neue Dienste und Geschäftsmodelle mit nachhaltigen volkswirtschaftlichen Perspektiven, wie es hier mit dem Projekt Cooperative Cars gezeigt wird. Über 81 Millionen Stunden Reisezeitverlust durch Staus und Baustellen auf deutschen Autobahnen schaden nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt – hier kann Mobile Broadband mit intelligenten Diensten helfen.“

Das Forschungsbudget von Cooperative Cars lag bei rund 4 Millionen Euro und wurde unter der Projektleitung der Ericsson GmbH durchgeführt. Weitere Teilnehmer an diesem Forschungsprojekt waren die Vodafone Group R&D Germany, die Volkswagen AG, die MAN Nutzfahrzeuge AG und die Daimler AG. Forschungsbeiträge lieferten die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen sowie die Universität Bremen und die Universität Erlangen-Nürnberg. Das Projekt wurde mit einem Förderbeitrag von rund 2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Es ist beabsichtigt, das ausgearbeitete Innovationspotential in einem Folgeprojekt weiter zu erschließen. Dabei sollen unter anderem Mobilfunktechnologien der 4. Generation (Long Term Evolution, LTE), und die Einbeziehung von direkten WLAN-basierten Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationslösungen untersucht werden.

Cooperative Cars ist eingebunden in die Forschungsinitiative Aktiv, welche zusätzlich mit den vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekten Aktive Sicherheit (Aktiv-AS) und Verkehrmanagement (Aktiv-VM) neue Ansätze zur Fahrsicherheit und Verkehreffizienssteigerung untersucht. www.aktiv-online.org


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