Bahnübergänge sicher überqueren: Immer wieder kommt es an Bahnübergängen zu Unfällen mit oftmals verheerenden Folgen. Wo sich Schiene und Straße kreuzen, gelten zwar klare Verkehrsregeln, die der Bahn Vorrang einräumen, doch durch Unkenntnis oder Unachtsamkeit, gepaart mit Leichtsinn, werden europaweit mindestens 600 Verkehrsteilnehmer pro Jahr Opfer von Bahnübergangsunfällen.
Aus diesem Grund wird in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal der „International Level Crossing Awareness Day“ ausgerufen. Am 22. Juni wird europaweit darauf aufmerksam gemacht, wie solche Unfälle vermieden werden können. Dafür sind zahlreiche Kommunikationsmaßnahmen geplant: Es werden Broschüren verteilt, an Bahnhöfen und anderen zentralen Plätzen werden Poster ausgehängt und in Funk und Fernsehen werden zielgerichtete Spots gesendet. Der TV-Spot kann unter http://www.mostra.com/act/ im Internet angesehen werden. Bei diesem Tag für bewussteres Verhalten an Bahnübergängen handelt es sich um eine gemeinsame Verpflichtung von mehreren Organisationen aus den Bereichen Straße und Schiene, resultierend aus der Unterzeichnung der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) weist darauf hin, dass über 90 Prozent aller Unfälle an Bahnübergängen auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen sind. So wissen viele Verkehrsteilnehmer nicht, dass ein Zug mit Tempo 140 einen Bremsweg von rund 1.000 Metern hat. Ferner haben Befragungen gezeigt, dass rund 40 Prozent fälschlich meinen, bei einem roten Blinklicht sei eine Überquerung des Bahnübergangs noch möglich. Und das Umfahren oder Umlaufen von Halbschranken ist die Ursache für jeden achten Bahnübergangsunfall in Deutschland. Insgesamt kam es hier 2008 (aktuelle Zahlen für 2009 liegen noch nicht vor) zu 207 Unfällen an Bahnübergängen. Die Zahl der Unfälle ist in den vergangenen Jahren rückläufig. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele.
Ebenso zurück geht die Anzahl an Bahnübergängen. Seit 1999 wurde fast jeder vierte Bahnübergang beseitigt oder durch eine Brücke oder einen Tunnel ersetzt. Jährlich investieren Bahn, Bund und Straßenbaulastträger dafür über 500 Millionen Euro.
Die Deutsche Bahn (DB), der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC), die Verwaltungsberufsgenossenschaft (vormals BG Bahnen) und der DVR geben mit Pressekonferenzen, Expertengesprächen, Aktionen in Städten, Flyern und Filmen vielfältige Informationen zum richtigen Verhalten an Bahnübergängen. www.dvr.de
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