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Kraftfahrzeugdiebstähle im grenznahmen Raum steigen

Mit Sorge betrachtet Innenminister Joachim Herrmann die zunehmende Zahl gestohlener Kraftfahrzeuge. Nach jahrelangen Rückgängen wurden in Bayern im Jahr 2009 2.610 Fahrzeuge entwendet. Dies entspricht einem Anstieg von 4,9 Prozent. Im grenznahen Raum zu Tschechien ist dieser Trend am deutlichsten.

Die Zahl der Kraftfahrzeugdiebstähle stieg dort binnen eines Jahres von 154 auf 285. Noch dramatischer sei die Entwicklung zum Beispiel in Sachsen. Dort sei die Zahl der KFZ-Diebstähle insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent gestiegen, an der sächsisch-polnischen Grenze sogar um 201,5 Prozent. „Nach dem Wegfall der Grenzkontrollen können international operierende Täter ihre Beute schnell ins Ausland bringen. Deshalb liegt der Schlüssel zum Erfolg auch weiterhin bei der intensiven Fahndungstätigkeit der Polizei, einem schnellen und direkten grenzüberschreitenden Informationsaustausch und nachhaltigen Ermittlungen der Kriminalpolizei. Wir arbeiten daneben ständig an einem Ausbau der grenzüberschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit. Mit unseren unmittelbaren Nachbarn Tschechien und Österreich funktioniert diese bereits ausgezeichnet“, so Herrmann.

Bei 79 der 154 im Grenzgebiet zu Tschechien und 1.101 der 2.610 in ganz Bayern registrierten Fahrzeugdiebstählen sind Kraftfahrzeuge, die vor allem von den Schleierfahndern angehalten wurden, unbefugt genutzt worden. Es handelt sich dabei meist um Fälle, bei denen Täter mit Mietfahrzeugen ins osteuropäische Ausland fahren, obwohl dies im Vertrag mit den Autovermietern ausdrücklich untersagt ist.

Die Ursachen für den Anstieg im vergangenen Jahr liegen aber auch darin, dass international agierende Tätergruppen wieder aktiver geworden sind. Gerade in jüngster Zeit ist laut Herrmann zu beobachten, dass ausländische Täter organisiert und gezielt beispielsweise im Umfeld öffentlicher Bäder oder Sportanlagen hochwertige Fahrzeuge ausspionieren und diese mittels der aus der Umkleide entwendeten Originalschlüssel stehlen. Danach würden die Autos unmittelbar ins Ausland gebracht. Herrmann: „Die ausgezeichnete und schnelle Ermittlungs- und Fahndungsarbeit der Kriminalpolizei und der Schleierfahnder sowie die enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Kollegen ermöglichte uns erst jüngst die Festnahme eines ungarischen Serientäters. Er war mit einem wenige Stunden zuvor in Bad Wörishofen entwendeten hochwertigen BMW X 5 auf dem Weg nach Ungarn und konnte von der österreichischen Polizei in der Nähe von Wien festgenommen werden. Dadurch erhielten wir auch gute Erkenntnisse über Strukturen und Transportwege sowie zu weiteren ungeklärten Straftaten“, so Herrmann: „Der unverzügliche Informationsaustausch, etwa über das gemeinsame deutsch-tschechische Zentrum in Schwandorf und die guten Kontakte zur österreichischen Polizei, sind Grundvoraussetzungen für die schnelle Festnahme Tatverdächtiger und die Sicherstellung der meist hochwertigen Fahrzeuge. Unsere im Rahmen der Polizeireform geschaffenen Kriminalpolizeiinspektionen mit Zentralaufgaben, die international organisierte Banden bekämpfen und die bayerischen Schleierfahnder leisten in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt nicht nur in der Grenzregion hervorragende Arbeit und stärken damit das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung.“

Herrmann rief zugleich die KFZ-Besitzer zu mehr Vorsicht im Umgang mit Wertsachen und Autoschlüsseln: „Lassen Sie Ihre Autoschlüssel niemals unbeaufsichtigt. Bereits einfache Vorsichtsmaßnahmen helfen, großen Ärger und Unannehmlichkeiten zu vermeiden“, sagte Herrmann.
STMI Bayern, Oliver Platzer,Telefon: (089) 2192 -2114
www.stmi.bayern.de


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