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Moped- und Motorradfahrer leben 18-mal gefährlicher

Motorisierte Zweiradfahrer gehen ein 18-mal höheres Risiko als Autofahrer ein, im Straßenverkehr getötet zu werden. Zu diesem Ergebnis kam eine Datenerhebung des europäischen Verkehrssicherheitsrates ETSC.

2006 sind auf Europas Straßen rund 6 200 Moped- und Motorradfahrer ums Leben gekommen, auf 11 getötete Lenker kommt ein Mitfahrer. Motorradfahrer stellen damit 16 % aller Verkehrstoten, obwohl ihr Anteil am Verkehrsaufkommen bei nur 2 % liegt. Am sichersten unterwegs ist man auf zwei Rädern in Nordeuropa und der Schweiz, während Slowenien, Ungarn oder Tschechien hohe Unfallraten aufweisen. In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Verkehrstoten unter motorisierten Zweiradfahrern nur in 12 Ländern der EU (ohne Bulgarien und Rumänien) zurückgegangen, in 13 anderen jedoch um 2 bis 4 % gestiegen. Auch Deutschland verzeichnete einen Anstieg um 1 %.

Eine Schwierigkeit bei der Datenauswertung, so der ETSC, stelle die Tatsache dar, dass Vergnügungs- und Transportfahrten nicht auseinander zu halten seien. Erstere verzeichnen ein ungleich höheres Unfallrisiko, da die „Sonntagsfahrer“ teils ungeübter sind und überdies den Nervenkitzel in Form von kurvigen Strecken und hoher Geschwindigkeit suchen. Angesichts so unterschiedlicher Gebrauchsprofile seien Präventivkampagnen nur schwer einheitlich zu gestalten. Zahlen aus Frankreich wiederum belegen, dass nach wie vor rund 30 % aller Motorradfahrer mit mindestens 10 km/h über dem gesetzlichen Tempolimit unterwegs sind, während dies bei nur rund 12 % der Autofahrer der Fall ist. Der ETSC empfiehlt daher allen EU-Ländern, dafür zu sorgen, dass Motorradfahrer bei automatischen Radarkontrollen lückenlos erfasst werden können. Auch das Tragen von Helmen, vor allem im Nahverkehr und auf langsamen Mopeds, sollte in ganz Europa verpflichtend werden.

Die europäische Kommission verfolgt die Verbesserung der Sicherheit von motorisierten Zweirädern derzeit mit großer Aufmerksamkeit, da Motorräder einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität in den Städten beitragen könnten: erhöhte individuelle Mobilität, aber weniger Staus und weniger Treibstoffverbrauch. Das Beispiel London macht Mut: Laut ETSC ist dort die Anzahl der motorisierten Zweiräder seit Einführung der City-Maut für Autos überproportional gestiegen, die Unfallzahl jedoch gleich geblieben. ARCD.de


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