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Navis und Smartphones genauso gefährlich wie Alkohol am Steuer

60 Euro Strafe zahlen Autofahrer, 25 Euro Fahrradfahrer, wenn sie während einer Fahrt ein Handy auch nur in die Hand nehmen.

Das Bedienen von Navigationsgeräten und Telefonate während der Autofahrt beeinträchtigen am stärksten die Aufmerksamkeit von Autofahrern. Drei von vier abgelenkten Fahrern erkennen plötzlich auftauchende Hindernisse zu spät, dabei fahren sie nicht einmal schnell.
25 Euro Bußgeld zahlen Radfahrer und 60 Euro Autofahrer, wenn sie während einer Fahrt ein Handy auch nur in die Hand nehmen. Viele empfinden dieses Bußgeld als viel zu hoch für eine angebliche doch nur kurze Routinehandlung. Doch gerade diese kleine Ablenkung macht Autofahrten vor allem für unbeteiligte Dritte im Straßenverkehr höchst gefährlich. Das belegt eine gemeinsame Studie der deutschen und österreichischen Autoclubs ADAC und ÖAMTC. Einmal mehr zeigen die Ergebnisse eines Tests, dass das Bedienen von Hightech-Geräten während einer Autofahrt höchst gefährlich ist. Ihr Blick weg vom Geschehen auf der Straße war bei denjenigen Testpersonen am längsten, die Navigationsgeräte bedienten oder mit dem Smartphone telefonierten. Gleich danach kam das Brillenetui, das ebenfalls erheblich für Ablenkung sorgt. Inzwischen sei die geschätzte Zahl solcher Ablenkungsunfälle ähnlich hoch wie bei Unfällen durch Alkohol am Steuer, so die Einschätzung der Verkehrsexperten.
Warum viele die Gefahr unterschätzen, die von Navis und Smartphones beim Autofahren ausgehen, zeigt der Test sehr gut. Bei der Untersuchung fuhren 66 Männer und Frauen mit einer Geschwindigkeit von 30 bis 50 Stundenkilometern eine gesicherte Teststrecke auf einem Fahrsicherheitszentrum ab. Per Funk erhielten die Probanden verschiedene Aufgaben. Das Fahrverhalten wurde mittels Videoaufzeichnungen registriert, bei dem nicht nur die Dauer der Ablenkung, sondern zudem Herz- und Gehirnaktivität gemessen wurden. Aus der Kombination dieser Daten konnten die Verkehrsexperten schließen, dass drei von vier Probanden bei der Navigationsaufgabe auf ein plötzlich auftauchendes Hindernis aufgefahren wären. Auf den Stadtverkehr übertragen, hieße das: Auftauchende Hindernisse wie Fußgänger oder Radfahrer würden bei einem Aufprall mit dieser Geschwindigkeit erhebliche Verletzungen erleiden.
Gerade deshalb wollen die Automobilclubs stärker auf die Gefahr durch Ablenkung hinweisen und fordern, dass die Thematik breiteren Raum bei der Fahrerausbildung einnehmen soll. Mittlerweile haben aber auch die Autohersteller auf die Tatsache reagiert, dass vor allem jungen Fahrern die oft tödliche Gefahr durch Smartphone-Nutzung während der Fahrt verdeutlicht wird. VW beispielsweise hat die Problematik aufgegriffen und junge Menschen in China mit einem eindrucksvollen Video sichtlich geschockt (http://is.gd/0U8wRa). mid/kfb


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