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Neue Methoden – Verkehrserziehung mit Bösewicht Hubert

Um die Unfallzahlen auf Deutschlands Straßen zu senken, wird zu immer neuen Methoden gegriffen. „Multimedial“ heißt das Zauberwort.

Statt lahmer Appelle und unbeachteter Plakatkampagnen setzen Politik und Verbände mittlerweile auf Videos. Zunächst sollten junge Fahranfänger mit beklemmenden Bildern weinender Angehöriger und betroffener Unfall-Ersthelfer von Raserei und Alkohol am Steuer abgehalten werden. Erfolgreich? Darüber lässt sich streiten: Zwar sind die Unfallzahlen zurückgegangen, doch noch immer gehören die Autoneulinge zu den meist verwickelten Verkehrsteilnehmern.
Kein Wunder, dass der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) nun auf neue Videos setzt. Hubert muss herhalten, ein skrupelloser Anhalter. An-was? Anhalter – einer, der mit ausgestrecktem Daumen am Straßenrand steht und auf eine Mitfahrgelegenheit hofft und eigentlich schon zu einer ausgestorbenen Spezies gehörte. In derzeit zehn Kurzfilmen, die im neuen DVR-Videokanal auf Youtube zu sehen sind, macht er auf typische Gefahren aufmerksam, auf gewollt satirische Art, unter Bedienung bekannter Klischees und mit der Sichtweise, wie man es richtig falsch macht. So lässt sich Hubert unter anderem von einem jungen Fahranfänger mitnehmen, dessen zurückhaltende Fahrweise er naturgemäß kritisiert. Ein schnelles Auto muss voll ausgefahren werden, lautet Huberts Devise. Hinter all dem steckt ein fieser Plan: Huberts Mutter ist auf Beerdigungskaffees spezialisiert, der eine Bruder auf Beerdigungen und illegalen Organhandel und der nächste auf Schrotthandel mit Unfallautos.

Klingt makaber und vorurteilsbeladen – und ist es auch. Zudem mutet die Darstellung ungewollt komisch an. Doch ist sie auch von Erfolg gekrönt? „Sachliche Aufklärungsfilme und Appelle berühren die jungen Erwachsenen gerade im Internet kaum“, begründet der DVR seinen Schritt. Ob das mit Hubert, der alles und jeden verballhornt, besser klappt, bleibt abzuwarten. Gut gemeint ist bekanntlich nicht immer gut umgesetzt. Benjamin Palm/mid Bildquelle:screenshot/mid


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