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Ratgeber Wildunfälle

Auf unseren Straßen werden pro Jahr rund 200.000 Wildunfälle registriert. Bundesweit wird jedes fünfte Reh von einem Auto erlegt. Rehe sind „dämmerungsaktiv“ und momentan auf Futtersuche:

Nach dem langen Winter ist das Wild momentan verstärkt auf Futtersuche. Die ersten Frühlingstriebe an den Fahrbahnrändern locken und somit steigt die Gefahr, mit den Tieren zu kollidieren. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) weist darauf hin, dass das Wildunfall-Risiko im morgendlichen Berufsverkehr besonders hoch ist – denn Rehe sind „dämmerungsaktiv“. Autofahrer sollten nun dementsprechend aufmerksam und langsamer fahren – insbesondere in den Übergangsbereichen zwischen Feldern und Wald. „Überall dort wo ein Waldstück einer fetten grünen Wiese gegenüberliegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass in der Dämmerung und am frühen Morgen das Wild aus seinem „Schlafzimmer“ Wald über die Straße in die „Küche“ aufs Feld wechselt“, erklärt Thorsten Rheinwald vom Deutschen Jagdschutz-Verband. Dazu kommt, dass sich Rehböcke jetzt Revierkämpfe liefern. Sie grenzen ihr Territorium ab und verjagen junge Rivalen. Auch deshalb ist mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen, zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Ausweichmanöver vermeiden
Auf unseren Straßen werden pro Jahr rund 200.000 Wildunfälle registriert. Nach Angaben der Kfz Versicherer entsteht dabei ein Schaden von weit über 400 Millionen Euro. Bundesweit wird bereits jedes fünfte Reh von einem Auto „erlegt“, in Nordrhein-Westfalen ist es sogar jedes dritte. Präventionsmaßnahmen wie Wildwarnreflektoren oder Duftbarrieren wirken nur bedingt. Jeder Autofahrer kann jedoch seinen Teil dazu beitragen, das Unfallrisiko zu verringern. Rehe können die Gefahr nicht erkennen und Objekte, die schneller als mit 60 km/h unterwegs sind, auch gar nicht wahrnehmen. Der AvD empfiehlt deshalb, möglichst vorausschauend zu fahren, immer bremsbereit zu sein und vor allem nachts und in Waldgebieten – wann immer möglich – mit Fernlicht zu fahren, um gegebenenfalls die Reaktionszeit zu verlängern. Die Augen der Tiere wirken wie Rückstrahler und sind dann besser zu erkennen. Sobald Wild am Straßenrand auftaucht, sollte man jedoch die Scheinwerfer abblenden, abbremsen, hupen und das Lenkrad möglichst gerade halten. Hektische Ausweichmanöver gilt es zu vermeiden, zur eigenen Sicherheit und um entgegenkommende Autofahrer nicht zu gefährden.

Wildunfall-Bescheinigung notwendig
Nach einem Wildunfall rät der AvD, sofort anzuhalten, das Warnblinklicht einzuschalten und einen Notruf abzusetzen. Die Polizei informiert dann den zuständigen Förster. Bis die Beamten eintreffen, sollte die Unfallstelle abgesichert werden (mit Warnweste und Warndreieck). Verletztes oder totes Wild sollte liegen gelassen und nicht angefasst werden. Das Tier könnte nur vorübergehend bewusstlos sein und ausschlagen. Ein totes Tier darf auf keinen Fall ins Auto geladen und mitgenommen werden – das gilt als Wilderei und ist strafbar.

AvD-Rechtsexperte Herbert Engelmohr empfiehlt, Fotos von der Unfallstelle und dem Tier sowie von den Unfallspuren am Fahrzeug zu machen. Gemeinsam mit Förster und Polizei sollte auch eine Wildunfall-Bescheinigung für die Versicherung ausgefüllt werden.

Hilfreich ist, sich Namen und Adressen von Zeugen oder involvierten Verkehrsteilnehmern zu notieren. AvD-Mitglieder können sich unter 069 / 6606 800 von den AvD-Verkehrsrechtsberatern bei der Abwicklung des Schadens helfen lassen. AvD Albrecht Trautzburg unter 0 69 / 66 06-261
www.avd.de


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.






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