Die statistisch gefährlichsten Verkehrswege in Deutschland sind Landstraßen.
Die deutschen Autofahrer (44 Prozent) fühlen sich auf den Landstraßen am sichersten, auch wenn es dort erwiesenermaßen am gefährlichsten ist. Bei den Bewohnern ländlicher Gebiete sind es gar 57 Prozent. Das berichtet die AXA-Versicherung in ihrem jüngsten Verkehrssicherheits-Report. Tatsächlich sind die Autobahnen die sichersten Straßenverkehrswege für Kfz. Dort passieren nur elf Prozent der tödlichen Unfälle.
Männer wie Frauen fühlen sich auf den Straßen zwischen Bäumen und Straßengräben wohler als zwischen Häusern und Autobahnleitplanken. Nur ein Drittel der Befragten sieht die Autobahn als sichersten Verkehrsort, obwohl sie mit elf Prozent der tödlichen Unfälle statistisch am sichersten ist. 17 Prozent entschieden sich für Stadtstraßen.
Die Unfallzahlen sprechen eine andere Sprache. Von den 2 441 Verkehrstoten des Jahres 2011 kamen laut Statistischem Bundesamt rund 60 Prozent auf Außerortsstraßen ums Leben. Viele Menschen leiten die Gefährlichkeit der Verkehrswege hauptsächlich von den dort zulässigen Höchstgeschwindigkeiten ab. Tatsächlich spielt aber, wie Untersuchungen gezeigt haben, die Geschwindigkeit nicht die Rolle. Der Großteil des Autobahnverkehrs spielt sich bei moderaten Geschwindigkeiten im Bereich von 100 bis 130 km/h ab. Die gefährlichsten Abschnitte sind dort die Baustellen. Die breiten Fahrbahnen mit geringen Kurvenradien, das Fahren ohne Gegenverkehr und das Fehlen von Kreuzungen auf Autobahnen haben dagegen einen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit.
Landstraßen sind gefährlich, weil sie zu einem erheblichen Teil nur zweispurig sind und in der Kombination von Überholen und Gegenverkehr ein hohes Gefahrenpotenzial besitzen. Enge Kurven und schlechte Fahrbahnbeschaffenheit tun in der Verbindung mit einer nahen Bepflanzung (Bäume) und Bebauung (Gebäude) ein Übriges. Laut dem Report könnte eine weitere Ursache für das Wohlbefinden auf der Landstraße eine Gewöhnung der ortsansässigen Fahrer an die Umstände sein, die dann zur Verdrängung der Risiken und zu überhöhten Geschwindigkeiten führen.
Das allgemeine Sicherheitsgefühl, unabhängig von einer konkreten Straßenart, ist mit 92 Prozent sehr hoch. Vor drei Jahren lag es noch bei 83 Prozent. Sich selbst halten 47 Prozent der Befragten für sicherheitsbewußt. zwi/mid Bildquelle: DVR
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