„Winterreifenpflicht für Besonnene“

Es gibt eine „Winterreifenpflicht f?r Besonnene“. Dunlop hat am 15. November 2006 einen Workshop mit dem Thema „Winterreifen und Sicherheit“ veranstaltet. Hierbei ging es auch um die Neuregelung der Stra?enverkehrsordnung seit dem 1. Mai 2006, die besagt, dass die Ausr?stung des Kraftfahrzeugs den Wetterverh?ltnissen anzupassen ist. Doch wann ist Winter? Wie ist die richtige Ausr?stung? Wie sind die rechtlichen Bestimmungen?

Winterreifen im Fahrversuch. Meteorologisch beginne der Winter am 1. Dezember, aber in diesem Jahr hatten wir zum Beispiel einen Wintereinbruch Anfang November, erkl?rte Thomas Ranft, ARD-Wetterexperte. Au?erdem m?sse in den typischen Wintermonaten mit Temperaturschwankungen von an die 50?Celsius gerechnet werden. Deshalb m?ssten die Winterreifen mit Temperaturen von – 25?Celisius bis + 25? Celsius einsetzbar sein. Auch die Lufttemperatur ist kein genaues Ma? f?r Bodenfrost, da diese in einer H?he von zwei Metern gemessen wird und sich als erstes der Boden abk?hlt. Die Stra?en werden auch glatt durch Reif, N?sse, Graupel und vieles anderes, so Ranft weiter.

Diesen Aufgaben sind Sommerreifen nicht gewachsen, erkl?rte Ralf Flachbarth, Leiter Tuning-Entwicklung bei Dunlop. Die Winterreifen sind in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt worden, so dass sie immer bessere Fahreigenschaften bei winterlichen Verh?ltnissen und auch bei trockenen Verh?ltnissen im Winter haben. Die Zeiten sind vorbei, wo Winterreifen bei Plusgraden extrem un?konomisch und auch generell unkomfortabel sind, erkl?rt Flachbarth. Die Pneus f?r die kalte Jahreszeit verk?rzen auch den Bremsweg im Vergleich zu ihrem Pendant f?r den Sommer erheblich.

Nun stellt sich f?r die Autofahrer die Frage, woran sind die richtigen Reifen f?r den Winter zu erkennen? Hier gibt es zum einen die Kennzeichnung als M+S  Reifen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn mittlerweile sind Reifen mit der Kennzeichnung auf dem Markt, die nicht richtig f?r die Wintereinsatz geeignet sind. Deshalb ist es ratsam auch auf das Schneeflocken-Symbol zu achten. Es ist auf Reifen zu finden, die ?ber sieben Prozent bessere Traktions- und Bremseigenschaften verf?gen als der Basisreifen. Laut deutschem Recht m?ssen die jeweiligen Reifen eine Profiltiefe von 1,6 mm aufweisen, ist es geplant nach ?sterreich zu fahren, m?ssen mindestens 4 mm vorhanden sein. Diese Vorgabe ist auch laut Flachbarth sinnvoll.

Auch Dipl.-Ing. Thorsten Helfen von der Kraftfahrzeug-?berwachungsorganisation (K?S), erkl?rte, dass 9,54 Prozent der beanstandeten M?ngel sich auf die Bereifung beziehen. Die K?S hat auch Unsicherheiten bei Autohaltern hinsichtlich der Bereifung festgestellt.

F?r Werner Sauerh?fer, Referent ?ffentlichkeitsarbeit des Deutschen Verkehrssicherheitsrats und Sprecher der Initiative ProWinterreifen, sind die Winterreifen ebenfalls ein unverzichtbarer Ausr?stungsgegenstand in der Winterzeit. Denn der DVR sieht als sein Hauptziel die Senkung der Unfallzahlen und dazu tr?gt auch die richtige Bereifung bei.

Die rechtliche Seite wurde von dem ZDF-Experten Wolfgang B?ser beleuchtet. ER wies daraufhin, dass es in Stra?enverkehrordnung keine generelle Winterreifenpflicht gebe. Doch das Fahren mit Sommerreifen sei danach bei Schnee verboten. Es gebe eine „Winterreifenpflicht f?r Besonnene“, die sich nicht von pl?tzlichen Wetterwechseln einschr?nken lassen wollen, erkl?rte B?ser. Bei der Umsetzung sieht der ZDF-Experte allerdings noch Probleme und vertraut auf die Rechtsprechung. Denn wann liegt grobe Fahrl?ssigkeit vor, so dass zum Beispiel die Kasko-Versicherung die Schadens?bernahme ablehnt? Wie sieht es bei einem Unfall mit einem angemieteten Fahrzeug aus, dass nur Sommerreifen hat? Zu diesen Fragen gebe es noch keine Antworten, so B?ser. Abschlie?end wies er daraufhin, dass auch die restliche Ausr?stung des Fahrzeug der Witterung angepasst sein muss  und das auch im Sommer. Denn als Beispiel sei zwar im Paragrafen die geeignete Bereifung und das Frostschutzmittel erw?hnt, aber auch im Sommer brauche man geeignete Bereifung. (ar/nic)autorep.