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Zehn Jahre Zivilcourage der Polizei – Sechs Regeln

Hinsehen statt wegschauen, Engagement statt Ignoranz: Das ist das Ziel der bundesweiten Initiative der Polizei zur Förderung der Zivilcourage. Kennen Sie die sechs Regeln für Zivilcourage?

Die Aktion-tu-was wird seit ihrem Start im Jahr 2001 in vielen Bundesländern in zahlreichen Projekten erfolgreich umgesetzt. Auf der Internetseite www.aktion-tu-was.de werden nun die besten Zivilcourage-Projekte vorgestellt.

„Die bundesweite Initiative der Polizei zur Förderung der Zivilcourage hat sich erstaunlich gut entwickelt – das ist das Verdienst vieler Akteure, die in den vergangenen zehn Jahren bundesweit zahlreiche Projekte und Veranstaltungen im Namen der Aktion-tu-was organisiert haben“, sagt Prof. Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg. Mit der 2001 gestarteten Initiative will die Polizei mehr Bürgerengagement im öffentlichen Raum und eine Kultur des Hinschauens fördern. „Wenn es den Mitmenschen egal ist, ob jemand belästigt oder geschlagen wird, wenn Parkbänke oder Kinderspielplätze beschädigt werden oder wenn Gebäude verunstaltet werden, dann beeinflusst das negativ das Sicherheitsgefühl der gesamten Bevölkerung“, erklärt Hammann. Doch nicht immer wissen Menschen, wie sie sich in einem Ernstfall verhalten sollen oder haben Angst, selbst zum Opfer zu werden. Deswegen klärt die Initiative mit sechs Verhaltensregeln darüber auf, wie jeder im Ernstfall Zivilcourage zeigen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. „Viele Straftaten können nur mit der Bevölkerung verhindert oder aufgeklärt werden – es reichen oft Kleinigkeiten wie das Wählen des Notrufs, um anderen zu helfen“, sagt Hammann.

Die sechs Regeln der Aktion-tu-was sind in den zehn Jahren ihres Bestehens in zahlreichen regionalen und lokalen Projekten der Polizei und anderer Präventionsträger vermittelt worden. Beispielhafte Projekte und Aktionen zur Förderung der Zivilcourage werden nun auf der Internetseite www.aktion-tu-was.de vorgestellt – wie das Zivilcourage-Theater in Duisburg oder die Aktion mit Verkehrsbetrieben in Baden-Württemberg.

Zivilcourage-Theater in Duisburg
„Was hätte ich gemacht?“ Diese Frage müssen sich die Schüler zwangsläufig stellen, wenn sie Zeugen des Klassenzimmer-Theaters „Das Saxophon“ werden. „Das Saxophon“ ist ein Theaterstück des Duisburger ReibeKuchenTheaters und wurde speziell als Klassenzimmer-Aufführung für Jugendliche konzipiert, um die sechs Regeln der Aktion-tu-was zu vermitteln. Nach der Aufführung erklären Beamte des Kommissariats Kriminalprävention/Opferschutz des Polizeipräsidiums Duisburg den Schülerinnen und Schülern, wie sie im Ernstfall anderen helfen können, ohne selbst in Gefahr zu geraten.

Im Stück selbst geht es um die Entscheidung „Einmischen oder Nicht Einmischen“. So wie Tommy, der Saxophonist, der sich, obwohl er selbst der Anlass einer Prügelei in der U-Bahn war, rausgehalten hat, als vor seinen Augen ein junges Pärchen zusammengeschlagen wurde. Zur Strafe muss Tommy jetzt mit seinem Ankläger, dem Polizisten Päule durch die Schulklassen tingeln und das Fach „Zivilcourage“ unterrichten. Das Theaterstück greift gängige Rechtfertigungsversuche wie „Was geht’s mich an?“, „Was kann ich schon tun?“ und „Gibt es da nicht andere, die für so etwas zuständig sind?“ gezielt auf – und stellt anschaulich dar, wie Zivilcourage gelebt werden kann.

Zivilcourage auf Bus und Bahn in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg wirb die Polizei gemeinsam mit Kommunen, örtlichen Präventionsvereinen und Verkehrsbetrieben mit großflächigen Transparenten und Plakaten auf Regionalzügen, S- und Stadtbahnen für mehr Zivilcourage. Diese fordern Reisende dazu auf, als Zeuge und Helfer aktiv zu werden, wenn Menschen in Gefahr sind und Opfer einer Straftat werden. Im Vordergrund stehen auch bei diesem landesweiten Projekt die sechs Regeln der bundesweiten Initiative www.aktion-tu-was.de.

Sechs Regeln der Aktion-tu-was für Zivilcourage
– Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
– Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
– Ich beobachte genau, präge mir Täter-Merkmale ein.
– Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
– Ich kümmere mich um Opfer.
– Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Projekte der Polizei zur Förderung der Zivilcourage sind auf der Internetseite der Aktion-tu-was eingestellt. Die bundesweite Initiative der Polizei zur Förderung der Zivilcourage „Aktion-tu-was“ umfasst Faltblätter, Info-Karten oder Plakate. Zum Medienangebot gehören auch das Medienpaket „Weggeschaut ist mitgemacht“ für den Einsatz im Schulunterricht und seit Dezember 2010 eine iPhone-App. Weitere Informationen zur Kampagne sind unter www.aktion-tu-was.de verfügbar. www.polizei-beratung.de


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.






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