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Sicher drüber: Unfälle an Bahnübergängen oft vermeidbar

Immer wieder kommt es an Bahnübergängen, bei denen sich die Verkehrswege Schiene und Straße kreuzen, zu Unfällen. Leichtsinn, Unaufmerksamkeit oder Unkenntnis sind dabei in den meisten Fällen die Ursache.

Deutsche Bahn AG, Allgemeiner Deutscher Automobil-Club und Deutscher Verkehrssicherheitsrat setzen ihre Gemeinschaftsaktion „sicher drüber“ fort. Bahnübergänge sollen weiterhin rückgebaut und Unfälle vermieden werden.

Mit der Gemeinschaftsaktion „sicher drüber“ setzen die Deutsche Bahn AG (DB AG), der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) auf Information. Insgesamt ist sowohl die Anzahl der Bahnübergänge, als auch die der Unfälle stark rückläufig.

Kam es 1996 bundesweit noch zu 563 Unfällen, verzeichnete die Statistik 2007 insgesamt nur noch 231 Unfälle an Bahnübergängen der Deutschen Bahn AG. Lediglich 12 (fünf Prozent) ereigneten sich davon in Sachsen-Anhalt. Dennoch betont Klaus Junker, Bevollmächtigter des Vorstandes für Eisenbahnbetrieb der DB AG: „Jeder Unfall an Bahnübergängen ist einer zu viel“ und ergänzt „nach unseren Auswertungen ereignen sich etwa 98 Prozent der Bahnübergangsunfälle aufgrund von Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung. Hier wollen wir mit der Gemeinschaftsaktion „sicher drüber“ informieren und sensibilisieren. Unabhängig davon arbeiten wir daran, bundesweit – und damit auch hier in Sachsen-Anhalt – die Zahl unserer Bahnübergänge weiter zu reduzieren. So konnten wir in den vergangenen zehn Jahren ein Viertel aller Bahnübergänge beseitigen.“

Mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Informationsmaterialien machen die Kooperationspartner auf das richtige Verhalten an Bahnübergängen aufmerksam. „Eine der wichtigsten Botschaften ist, dass bei Bahnübergängen ein rotes Blinklicht oder Dauerlicht auf jeden Fall Stopp bedeutet“, macht Dr. Detlev Lipphard, Referent für Straßenverkehrstechnik des DVR, deutlich. Darauf wird mit Hilfe eines Films und einer Broschüre hingewiesen. „Weiterer wichtiger Aspekt: Das Andreaskreuz signalisiert unmittelbar vor jedem Bahnübergang, dass dem Schienenverkehr Vorrang zu gewähren ist.“

Nach Ansicht des ADAC müssen insbesondere die Autofahrer stärker über sicherheitsbewusstes Verhalten am Bahnübergang aufgeklärt werden. Denn die Statistiken zeigen, dass seitens der Straßenverkehrsteilnehmer die PKW-Fahrer mit 63 Prozent überwiegend Unfallbeteiligter sind. Auch kommt es darauf an, die Signalwirkung bei der Anfahrt und die Sicherheit am Bahnübergang selbst zu verbessern. „Wir fordern den Gesetzgeber auf“, so Johann Michael Borchers, Vorstandsmitglied für Verkehr des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V., „die gesetzlichen Regelungen den veränderten Verkehrsgegebenheiten anzupassen und sich neuen, technisch realisierbaren und finanzierbaren Lösungen nicht zu verschließen.“

Zurzeit gibt es bundesweit rund 20.800 Bahnübergänge allein im Streckennetz der Deutschen Bahn AG. Deutlich mehr als die Hälfte davon ist technisch gesichert. Auf Sachsen-Anhalt entfallen insgesamt 1.643 der Bahnübergänge, davon sind knapp 700 technisch gesichert. Auch hier werden der Rückbau und die Technisierung der Bahnübergänge sukzessive vorangetrieben. Zur Sicherung der Übergänge wendet die Deutsche Bahn AG bundesweit jährlich rund 170 Millionen Euro auf. Hinzu kommen weitere 340 Millionen Euro, die vom Bund und den Straßenbaulastträgern aufgebracht werden. Damit verringert sich die Zahl der Übergänge stetig.

Die Gemeinschaftsaktion „sicher drüber“ wurde im Mai 2002 von Deutscher Bahn AG, Allgemeinem Deutschen Automobil-Club und Deutschem Verkehrssicherheitsrat gestartet. Ziel ist, den Trend zum Rückgang der Unfälle an Bahnübergängen weiter fortzusetzen. Im Rahmen der Aktion haben Bahn, ADAC und DVR auch ein Informationspaket für Journalisten, Lehrer und Fahrlehrer entwickelt. Es enthält Hintergrundmaterial, Informationsgrafiken sowie einen Lehrfilm kann auf Deutsche Bahn heruntergeladen bzw. bestellt werden.


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