Reifendivisionen der Continental AG forschen für sichere Mobilit

Continental-Informationsserie „Global Engineering Excellence“ /
Runde Sicherheit mit Profil / Reifendivisionen der Continental AG forschen f?r sichere Mobilit?t
Wer an Sicherheitskomponenten im Fahrzeug denkt, der verbindet damit nicht in erster Linie die Reifen. Dabei spielen diese eine entscheidende Rolle beim Schleudern, dem Bremsweg oder dem
Verhalten bei N?sse und Gl?tte. In den beiden Reifendivisionen des
internationalen Automobilzulieferers Continental AG – Pkw-Reifen und
Nfz-Reifen – wird die Vision des Konzerns, individuelle Mobilit?t
sicher und komfortabel zu machen, von derzeit rund 850 Mitarbeitern
der Forschung und Entwicklung (F&E) umgesetzt.

Reifenentwicklung – Innovationen von Vollgummi hin zur Bionik
„In der Reifenindustrie neue Wege zu gehen, ist die Voraussetzung,
um sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Dabei darf die Technik aber nicht
zum Selbstzweck werden. Geeignet ist, wof?r es jetzt oder in Zukunft
einen konkreten Bedarf im Markt gibt“, sagte Manfred Wennemer,
Vorstandsvorsitzender der Continental AG und zust?ndig f?r die
Division Pkw-Reifen. Damit dieser Spagat zwischen Forscherdrang und
Anwendbarkeit gelingt, haben beide Reifendivisionen ein
Innovationsmanagement implementiert. Zu dessen Aufgaben geh?rt es,
aktiv nach neuen Gesch?ftsfeldern zu suchen und Mitarbeiter zu
motivieren, neue Ideen einzubringen. So hat die Division Pkw-Reifen
bereits zweimal erfolgreich einen „Innovation Day“ mit Workshops und
Foren organisiert, der mehr als 100 Ideen der Teilnehmer
hervorbrachte. In der Division Nfz-Reifen bieten acht
„Innovationsbroker“ regelm??ig Workshops aus der Bedarfsanalyse
heraus an und laden zur L?sungsfindung ein.

Der Reifen hat seit seiner Geburt als Vollgummiprodukt bereits
gro?e Entwicklungsschritte hinter sich. 1888 erfindet John Boyd
Dunlop den ersten nutzbaren mit Luft gef?llten Reifen. Dieser bekommt
1904 durch Continental ein Profil, 1943 wird das erste Modell ohne
Schlauch patentiert.

Es kommt zur Differenzierung von Sommer- und Winterreifen und
schlie?lich zum bisher gr??ten Umbruch – der Erfindung des Radial-
oder G?rtelreifens Ende der Vierzigerjahre, der den zuvor
gebr?uchlichen Diagonalreifen heute weitgehend abgel?st hat. Das
Radialreifen-Prinzip erm?glicht eine erheblich bessere konstruktive
und materialtechnische Auslegung des Reifens. Radial angeordnete
Karkasslagen und eine stabilisierende G?rtellage – in der Regel aus
gummi-ummanteltem Stahlcord – sorgen auf festen Fahrbahndecken f?r
eine doppelt so lange Lebensdauer gegen?ber dem Diagonalreifen.
Erhebliche Verbesserungen ergeben sich auch f?r N?sse-Grip,
Kurvenverhalten und Komfort.

Der vorl?ufig letzte gro?e Meilenstein in der Entwicklung erfolgte
im Jahr 1991, als der F?llstoff Silica den bis dahin ?blichen Ru?
ersetzt. Auch heute noch finden Innovationen der Reifentechnologie
statt, sie sind jedoch bei weitem nicht so ?ffentlichkeitswirksam wie
die der Vergangenheit. So wurde seit der Einf?hrung der
Silicatechnologie vor zehn Jahren in mehreren Entwicklungsschritten
der Vorteil gegen?ber der Ru?technologie beim Bremsen und
Rollwiderstand verdoppelt. Inzwischen sind die Felder, auf denen neue
Entwicklungen im Reifenbereich stattfinden, wesentlich breiter
gestreut: „Bei Innovationen denken wir meist nur an das Produkt.
Zus?tzlich legen wir den Fokus aber auch auf neue Dienstleistungen
f?r die Fahrzeughersteller und Reifenh?ndler sowie auf den Einsatz
innovativer Technologien in der Produktion und Logistik“, erl?uterte
Michael Neuheisel, Innovation Manager der Division Pkw-Reifen.

Pkw-Reifen – Innovationen erh?hen die automobile Sicherheit

Bei der Division Pkw-Reifen gelten jene neuen Produkte,
Dienstleistungen und Gesch?ftsprozesse (Vertrieb, Warenverteilung,
Organisation) als innovativ, die eine signifikante Differenz zu den
Wettbewerbern ausmachen und die f?r den Kunden wahrnehmbar und Wert
steigernd sind. Speziell bei dem Produkt Fahrzeugreifen sind die
Freigaben der Automobilhersteller eine wichtige Best?tigung der
Entwicklungskompetenz – nicht nur f?r das Erstausr?stungs-, sondern
auch f?r das Ersatzgesch?ft.

„Die Produkteigenschaften der Reifen m?ssen auf h?chstem Niveau
liegen, denn die Fahrzeughersteller f?hren vor jeder Freigabe
aufw?ndige Tests durch. Unsere Continental-Reifen sind auf Fahrzeugen
nahezu aller namhaften Automobilhersteller weltweit vertreten“, sagte
Dr. Andreas Esser, Executive Vice President f?r die Erstausr?stung
der Division Pkw-Reifen.

Ein Innovationsfokus bei Pkw-Reifen findet sich im Bereich
Pannenlaufsysteme, was sich auch gut gegen?ber den Kunden darstellen
l?sst. Beispiel ist das ContiComfortKit: Es dichtet mit einer
Kombination aus Kompressor und Dichtmittel typische Stichverletzungen
im Reifen bis zu einer Gr??e von zirka sechs Millimeter ab und ist in
der Handhabung wesentlich einfacher als ein Reifenwechsel. Mit einer
H?chstgeschwindigkeit von 80 km/h kann der Fahrer anschlie?end noch
bis zu 200 Kilometer zur?cklegen, dann muss er den besch?digten
Reifen ersetzen.

Immer neue Optimierungen suchen und finden die Ingenieure bei den
Reifenprofilen. So haben sie mit dem Winterreifen Viking 2 im Jahr
2005 die „Brilliant Stud Spiketechnologie“ auf den Markt gebracht.
Statt dem bisherigen „Round Stud“ ist der Kontakt der Spikes im
Profil jetzt eckig und erlaubt eine h?here Stabilit?t sowie 11
Prozent besseres Bremsen auf Eis. In diesem Segment ist Continental
derzeit Technologief?hrer. Zahlreiche andere innovative Ideen beruhen
auf dem bionischen Ansatz, das hei?t dem ?bertragen von „Erfindungen“
aus der Natur in die Technik. Seit 1999 haben Winterreifen bei
Continental Bienenwaben-Lamellen. Diese geben dem Gesamtverbund eine
hohe Steifigkeit und somit eine gute Kraft?bertragung auf die Stra?e.
Der ContiPremiumContact hat insgesamt eine bionische Kontur, er
basiert auf dem Prinzip der Katzenpfote: schmale Kontur beim Laufen,
breite beim Bremsen – das hei?t: viel Gummi auf der Stra?e und somit
eine bessere Haftung.

Nfz-Reifen – Innovationen senken Kosten f?r den Verbraucher

Die Division Nfz-Reifen definiert jene Materialien,
Produktionsprozesse, Konstruktionen, Designs und Gr??en als
Innovationen, die f?r Continental neu sind und deren
Produktperformance gegen?ber den Kosten eine signifikante
Verbesserung bedeutet. Dazu Dr. Christian Lerner, Leiter
Technologieentwicklung Lkw-Reifen: „Bis zu 30 Prozent der
Betriebskosten eines Lastzugs werden von der richtigen Reifenwahl
beeinflusst. Entscheidend sind gute Haltbarkeit, hohe Laufleistung,
Nachschneidbarkeit, Runderneuerungsf?higkeit und ein niedriger
Rollwiderstand f?r einen geringeren Kraftstoffverbrauch.“

Besonders deutlich wird dies bei den von Continental entwickelten
Long Distance-Reifen: Neue Komponenten, Elemente mit geringer
D?mpfung und hoher Steifigkeit sind dabei Garant f?r
Energieeinsparung und geringe Deformation. Die strukturelle
Festigkeit der Gesamtkonstruktion senkt den Rollwiderstand und erh?ht
die Laufleistung. Das Einsparpotenzial eines 40-Tonnen-Lkw liegt bei
rund 4,4 Prozent gegen?ber herk?mmlichen Regional Traffic-Reifen.

Ebenfalls ein Kostensenker f?r den Kunden ist der von Continental
neu entwickelte Wide Base Tire, ein Nutzfahrzeugreifen, der den
Zwillingsreifen beim Lkw ersetzt. Das spart eine Felge und Gewicht
von etwa 130 Kilogramm. Der Rollwiderstand ist geringer und die
Wartung einfacher. Abgesichert wird das Ganze durch das elektronische
Stabilit?tsprogramm ESP und eine st?ndige Luftdruckkontrolle.
Vorgestellt wurde das neue Modell auf der IAA im September.

Der Continental-Konzern ist ein f?hrender Automobilzulieferer und
Anbieter f?r Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik,
Reifen und Technische Elastomere. Das Unternehmen erzielte im Jahr
2005 einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und besch?ftigt derzeit
weltweit rund 85.000 Mitarbeiter.